03.07.2023

So faszinierend kann „Naturschutzbehörde“ sein - Landesgartenschau: „Naturtalente“ der Regierung von Niederbayern stellen sich vor – im Fokus: die Vielfalt der niederbayerischen Naturschutzarbeit

„Wald. Weite. Wunderbar.“ – unter diesem Motto verzaubert die höchstgelegene Landesgartenschau Bayerns in Freyung auf dem Geyersberg seit ihrem Start Ende Mai tausende Besucher. Rund 2000 Veranstaltungen verteilen sich auf insgesamt 132 Gartenschautage und laden Groß wie Klein dazu ein, Natur in all ihren Facetten zu genießen – und zu erleben. Besuchenswert: Die „Naturtalente“ der Regierung von Niederbayern. Vom Fluglotsen zum Raumausstatter, vom Regisseur zum Eventmanager – so vielfältig die Natur in Bayern ist, so facettenreich ist die Arbeit in der Naturschutzverwaltung. Die Naturtalente geben Einblick in ihre Arbeit und zeigen, wie abwechslungsreich „Naturschutzbehörde“ sein kann – Aha-Erlebnis eingeschlossen. Wo: im Pavillon des Umweltministeriums.

Am 17. Juli vor Ort: „Regisseur“ Stefan Radlmair, Sachgebietsleiter der höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern, der die Fäden der niederbayerischen Naturschutzarbeit in der Hand hält.

Er koordiniert Ideen und Aufgaben, initiiert und begleitet Projekte und kümmert sich um die personellen und strukturellen Rahmenbedingungen. Gemeinsam mit seinem Team fördert er naturschonendes Wirtschaften in Wald und Feld und steht ein für einen Ausgleich zwischen Infrastruktur- und Bau-Vorhaben sowie den Bedürfnissen der Natur.

Und es gibt viel zu tun: Vor allem mit Blick auf die rasante wirtschaftliche und damit auch bauliche Entwicklung in Niederbayern. Auch die Bevölkerung wächst dem Landesamt für Statistik zufolge stark weiter. Bis 2040 werden hier gegenüber dem Jahr 2020 etwa 5,3 Prozent bzw. rund 66.000 mehr Menschen leben. Damit liegt der Regierungsbezirk über dem bayerischen Durchschnitt.

„Naturschutz im Allgemeinen findet grundsätzlich jeder gut“, sagt Stefan Radlmair. „Herausfordernd wird es, wenn Einzelinteressen ins Spiel kommen. Die Suche nach guten Kompromissen und gemeinsamen Lösungen, die meistens auf einer zeitlichen und räumlichen Differenzierung beruhen, macht diesen Beruf so abwechslungsreich und spannend.“

Entscheidend dabei für die Naturtalente ist: Schützenswerte Natur zu bewahren und naturschutzfachlich hochwertige Lebensräume möglichst zu optimieren und auszuweiten, damit die Heimat weiterhin so lebens- und liebenswert bleibt. Die Naturtalente verstehen sich vor allem auch als Partner für Landwirte, Kommunen, Träger von Bauprojekten, Investoren, Vereine sowie Verbände und insgesamt der bayerischen Bevölkerung beim Thema Naturschutz. Sie geben Hilfestellung unter anderem zur Anwendung von fachlichen Standards bei Eingriffen, aber auch für proaktive Naturschutzmaßnahmen.

Niederbayern verfügt über zahlreiche Naturschätze, für deren Erhalt sich die Naturtalente tagtäglich einsetzen. Insgesamt 92 „Natura 2000“-Gebiete mit einer Fläche von insgesamt 67.100 Hektar (6,5 Prozent der Fläche Niederbayerns) erstrecken sich über den niederbayerischen Regierungsbezirk. Doch was bedeutet „Natura 2000“ eigentlich: Dabei handelt es sich um ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter Lebensräume und Arten. Es leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt in Bayern, Deutschland und der EU. Außerdem gibt es in Niederbayern 63 Naturschutzgebiete, zahlreiche geschützte Biotope, viele Moore und Streuobstwiesen und damit jede Menge Hotspots der Artenvielfalt, wie das Nationale Naturmonument „Weltenburger Enge“ im Landkreis Kelheim. Die vorhandene Arten- und Lebensraumvielfalt zu erhalten und zu stärken, zählt zu den zentralen Aufgaben der niederbayerischen Naturtalente. Ein besonderes Augenmerk wird auf seltene, heimische Arten gelegt, wie die Schellenblume und die Flussperlmuschel, den Böhmischen Enzian, den violetten Feuerfalter und Luchs oder das Holunder-Knabenkraut und das Birkhuhn. Dafür initiieren und begleiten sie gezielte Naturschutz-Projekte und fördern kooperativen Naturschutz. Sie kümmern sich darum, dass Europa-, Bundes- und Landes-Förderprogramme für proaktiven Naturschutz zielgerichtet eingesetzt werden.

Schon gewusst:

Niederbayern investiert kräftig in den Naturschutz – für eine intakte Natur, einen attraktiven Erholungsraum und eine identitätsstiftende Heimat. 2022 wurden in Niederbayern Naturschutzmaßnahmen und -projekte mit einer Rekordsumme von 19,7 Mio. Euro über die niederbayerischen Naturschutzbehörden begleitet und bezuschusst. Davon profitieren insbesondere auch Landwirte, die viele der Maßnahmen umsetzen – vor allem aber auch die Natur und die Bürgerinnen und Bürger Niederbayerns.

Weitere Naturtalente aus ganz Bayern kennenlernen: www.naturtalente.bayern.de.

© Regierung von Niederbayern

Freut sich auf viele Besucher: Stefan Radlmair, Sachgebietsleiter der höheren Naturschutzbehörde, der die Fäden der niederbayerischen Naturschutzarbeit in der Hand hält, steht auf der Landesgartenschau Rede und Antwort.

© Regierung von Niederbayern

Vielfältige Kulturlandschaft im Bayerischen Wald ‑ ein arten- und blütenreicher Biotopkomplex (Nasswiese auf Niedermoor) in der Gemeinde Mauth, Landkreis Freyung-Grafenau.