29.01.2021

47 Millionen Euro für die Städtebauförderung in Niederbayern im Jahr 2020 – Kontinuität in bewegten Zeiten!

In den vergangenen Jahren konnte die Städtebauförderung in Niederbayern viele beispielhafte Projekte der Stadtsanierung unterstützen, dank der hohen Zuschüsse der EU, des Bundes und des Freistaats. „Wir dürfen feststellen: 2020 war wieder ein erfolgreiches Jahr in der Städtebauförderung. Das ist fast schon eine Sensation in einem Jahr, in dem eigentlich alles anders war“, zeigt sich Regierungspräsident Rainer Haselbeck bei seiner traditionellen Jahresbilanz erfreut.

Seit fast einem Jahr gibt Corona bei den Kommunen, bei der Regierung von Niederbayern und im gesamten öffentlichen und privaten Leben den Takt vor. Daneben haben aber auch noch Kommunalwahlen stattgefunden und in sehr vielen Förderkommunen haben neue Bürgermeisterinnen und Bürgermeister das Ruder übernommen. All dies und auch die von vielen Kommunen erwarteten oder schon festgestellten Einnahmeausfälle ließen befürchten, dass Stadtsanierung erst mal auf Eis gelegt wird. „Heute können wir zumindest in diesem Bereich erleichtert mitteilen, dass die Nachfrage nach Fördermitteln ungebrochen war und die 47 Millionen Euro neuer Fördermittel gut eingesetzt werden konnten“, sagt Haselbeck. Mit dieser anhaltend hohen Förderung und der Investitionsbereitschaft der Kommunen, so Haselbeck weiter, könne auch ein wichtiger Beitrag geleistet werden, die regionale Bauwirtschaft in diesen schwierigen Zeiten nachhaltig zu unterstützen.

Die anhaltend hohe Nachfrage in der Städtebauförderung zeigte sich insbesondere beim neuen Investitionspakt für Sportstätten. Dieses von Bund und Ländern neu aufgelegte Programm ist Teil eines Investitionsprogramms zur Abfederung der Pandemiefolgen für die Wirtschaft. Damit ist der Städtebauförderung erstmals die Möglichkeit eröffnet, auch Einrichtungen des Breitensports, die für die Sicherung der Lebensqualität und den Zusammenhalt in den Städten und Gemeinden von großer Bedeutung sind, mit bis zu 90 Prozent Förderung zu unterstützen. Trotz kurzer Bewerbungsfrist hatten sich Viele beworben. Leider konnten zunächst nur einige Wenige berücksichtigt werden. Es ist deshalb erfreulich, dass dieses Programm auch 2021 fortgeführt werden wird. Auch in den anderen Programmen der Städtebauförderung wird das Fördervolumen auf hohem Niveau weitergeführt. Regierungspräsident Rainer Haselbeck zeigt sich deshalb überzeugt, dass damit zumindest in der Städtebauförderung alles seinen gewohnten Gang gehen könne. Und das sei in diesen Zeiten, wie Haselbeck betont, eine wirklich gute Nachricht!

Ein gelungenes Beispiel aus dem Landkreis Deggendorf ist die Sanierung des Gasthofs mit Bürgersaal in Lalling. Die Gemeinde Lalling hat im Jahr 2017 den leerstehenden ehemaligen Gasthof Dollmaier mit Saalanbau und Zehentstadel erworben. Seit seiner Schließung fehlten in Lalling nicht nur geeignete Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Vereine, sondern es fehlte auch das alteingesessene Wirtshaus. In Zuge der Erstellung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts hat sich die Gemeinde dazu entschieden, den Gasthof zu sanieren und mit Fremdenzimmer zu ergänzen, um ihn nach Abschluss der Sanierung wieder zu verpachten. Auch der im Erdgeschoss angebaute Saal wird derzeit saniert und energetisch ertüchtigt. Er soll künftig allen Lallingern als Bürgersaal für Versammlungen, diverse Treffen und auch private Feiern zur Verfügung stehen. Im Untergeschoss sieht das Nutzungskonzept Räumlichkeiten für Vereine vor. Nicht zuletzt erhielt auch der zugehörige ortsbildprägende Zehentstadel ein neues Dachtragwerk. Er kann nach der Sanierung für Märkte, Ausstellungen und Veranstaltungen insbesondere in der warmen Jahreszeit genutzt werden. Ein besonderes Schmuckstück wird die neue Gemeindebücherei in den Räumlichkeiten der ehemaligen Wohnung unter dem Dach des Zehentstadels.

Die förderungsfähigen Kosten für die Sanierung des Gasthofs mit Bürgersaal, Zehentstadel und öffentlicher Bücherei in Lalling betragen rund 3,8 Millionen Euro. Davon erhält die Gemeinde Lalling einen Zuschuss aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm II – Soziale Stadt und der Bayerischen Förderinitiative „Innen statt Außen“ einen Zuschuss von insgesamt rund 3 Millionen Euro.

Der Zehentstadel mit neuem Dachtragwerk und neuer Holzschalung kann künftig für Märkte, Ausstellungen und verschiedene Veranstaltungen genutzt werden.
© Isabell Obermayer

Der Zehentstadel mit neuem Dachtragwerk und neuer Holzschalung kann künftig für Märkte, Ausstellungen und verschiedene Veranstaltungen genutzt werden.

Durch den Einbau neuer Fenster und das Anbringen einer Wärmedämmung an der Fassade und auf dem Dach wird der künftige Bürgersaal energetisch ertüchtigt.
© Isabell Obermayer

Durch den Einbau neuer Fenster und das Anbringen einer Wärmedämmung an der Fassade und auf dem Dach wird der künftige Bürgersaal energetisch ertüchtigt.

Außenansicht des Gasthofs mit Fremdenzimmern während der Bauzeit.
© Isabell Obermayer

Außenansicht des Gasthofs mit Fremdenzimmern während der Bauzeit.